»Das ist natürlich ein gestelltes Foto. Denn so lustig ist der Papa wirklich nicht oft gewesen. Zumindest nicht, wenn ich dabei war.«

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

KOLUMNEN 2008

Keiner wird jünger, eh klar!

Aus ist aus. Ende ist Ende.

Im Tod sind alle gleich, oder?

Kaputt in der Aprikose

Verliebt, verlobt, geschieden

Wiedergeburt? Nein, danke!

Dauerlaufen out, Joggen in

Bier-Papa und Bio-Mama

Du narrischer Kastanienbaum

Träume sind Schäume

Bu bist Buddhist?

Nix Bim-Bim, sondern plem-plem

KOLUMNEN 2009

Links oder rechts, das ist die Frage

Am Ende des Tages

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm

Sein Glück ist ein Vogerl

Bewegliches und Jenseitiges

Schön ist die Jugend, sie kommt nicht mehr

Lieber Franzi, ich bin hackenstad!

Gehen echte Wienerinnerin unter?

Keine Siege ohne Niederlagen

Lachen will gelernt sein

Asche zu Asche, Staub zu Staub

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen

KOLUMNEN 2010

Sein Schmäh is ned deppert

Wer die Wahl hat, hat die Qual

Achtung: Info-Flut!

 

Bewegliches und Jenseitiges.

ECHTE WIENER GEHEN NIE UNTER.

Karli Sackbauer alias Klaus Rott erzählt, wie er mit einer gezielten Frage an seinen Vatr österlichen Unfrieden auslöste und dass er gerne wissen würde, ob er seinen verstorbenen Großvater noch einml wiedersehen wird.

Wir sollen uns schämen, hat die Mama hat gemeint, weil der Papa und ich uns während der Osterjausen gestritten haben. Aber der Papa will einfach nicht kapieren, warum wir Ostern einmal im März, ein anderes Mal im April feiern. „Papa, Ostern hat was mit dem ersten Vollmond im Frühling zu tun und der ist jedes Jahr an einem anderen Tag“, hab ich ihm erklärt. „Es gibt eben bewegliche und unbewegliche Feste, das weiß doch jedes Kind. Weihnachten hat nichts mit dem Mond zu tun, darum ist der Heilige Abend immer am 24.“ „Blödsinn“, hat er g'sagt, „der Heilige Abend bewegt sich sehr wohl. Einmal ist er am Montag, dann wieder am Donnerstag und wann Du ein Pech hast, ist er an einem Freitag und dann macht mir das ganze Weihnachten keine Freud mehr, weil ein freies Wochenende hätte ich auch ohne Weihnachten gehabt. Dafür ist dein bewegliches Ostern immer an einem Sonntag und Montag, und der Karfreitag war noch nie an einem einem Donnerstag. Das ist fix, da bewegt sich nichts.“ Dann hat er g'meint, dass ich mich jetzt, wo er keinen Schrebergarten mehr hat, wo er die Ostereier verstecken könnt, überhaupt mit meinem beweglichen Osterfest brausen gehen kann. Ich hab ihm dann vorgehalten, dass er nur bunte Eier im Kopf hat. Er soll mir doch lieber sagen, was er glaubt, was mit ihm einmal sein wird, wenn er die Patschen g'streckt hat. „Papa, irgendeine Vorstellung musst doch haben, jetzt, wo das bei Dir ja bald aktuell wird.“ Da war er beleidigt und ist abg'rauscht. Ich versteh nicht warum. Das ist doch eine Frage, die durchaus zu Ostern passt, wenn man wissen will, ob einer glaubt, dass es nach dem Tod noch was gibt. Wie soll man sich das überhaupt vorstellen, das mit der Auferstehung. Kommt dann, wenn ich auferstanden bin zum Beispiel der Rotationsopa, dem Papa sein Vater, im Himmel auf mich zu, gibt mir die Hand und sagt: „Servus, Karli!“? Und wie schaut er aus, der Opa? So wie ich ihn vom Stemmer-Foto her kenne? Oder so gebrechlich, wie er kurz vor sein Tod war? Das wäre dann nicht sehr himmlisch. Und wird man im Himmel mit seine Haberer beisammen sein können? Mit seiner Familie? Oder wird man nur mit wildfremde Menschen zusammen sein, wie bei einer Kreuzfahrt, wo man ja auch fast niemanden kennt? Ich denk, wer an die Auferstehung glaubt, der wird sich einfach überraschen lassen müssen, anders wird’s nicht gehen, denn es ist ja noch kein Mensch auferstanden, der einem eine verbindliche Antwort geben könnt. Und was einem die Scheintoten erzählen, das ist wirklich mit Vorsicht zu genießen. Kann man denn jemanden glauben, der einen schon einmal mit seinem Tod am Schmäh gehalten hat????

 

 

VORmagazin Mai 09